Schnupfen ist meist das erste Anzeichen, dass eine Erkältung im Anmarsch ist. Wie Sie die lästige Triefnase in den Griff bekommen und wieder frei durchatmen können.
Kopfläuse machen sich nicht nur gern bei Kindergarten-Kindern breit. Es kann auch Erwachsene treffen. Vor allem beim Gruppen-Selfie.
Ob frisch gewaschen, lang oder kurz, bei Kindern oder Erwachsenen – Kopfläuse lieben Haare! Ein leichtes Spiel, sich einzunisten, haben sie, wenn sich die Köpfe wie beim gemeinsamen Selfie-Schießen berühren. Die Läuse können zwar nicht springen, dafür aber ziemlich schnell von Kopf zu Kopf krabbeln. Mit der richtigen Behandlung hat das schnell ein Ende.
Die Kopfhaut juckt, die Haare sind verklebt? Typische Zeichen, wenn sich Kopfläuse breitgemacht haben. Die Läuseeier sind gelbbraun bis gräulich und kleben so gut am Haar fest, dass sie sich mit Wasser nicht lösen lassen. Auch häufiges Waschen hilft nicht. Meist sitzen sie in der Nacken- und Schläfengegend oder hinter den Ohren, dort ist es angenehm warm und geschützt sind sie außerdem. Die weißlichen Nissen hingegen sind leere Eierhüllen. Befinden sie sich mindestens einen Zentimeter weit weg von der Kopfhaut, besteht keine Gefahr mehr für einen neuen Läusebefall.
Laus oder Ei
In Ihrer Apotheke gibt es spezielle Nissenkämme mit besonders dicht stehenden Zinken. Mit ihnen lassen sich Haar und Kopfhaut gut auf Läuse und Nissen hin untersuchen. Bei besonders dichtem und festem Haar empfiehlt es sich, die Haare vorher mit einer Pflegespülung zu waschen. Das Haar lässt sich anschließend Strähne für Strähne auskämmen. Der Kamm wird nach jeder Strähne auf Küchenkrepp oder über dem Waschbecken ausgestrichen. Krabbelt etwas davon, ist es eine Laus. Die Tierchen sind dunkelbraun, länglich und etwa so groß wie ein Sesamkorn.
Worauf es ankommt
Nasses Auskämmen allein hilft nicht, die Tiere zu entfernen. Dafür sind Läuse-Shampoos nötig. Sie enthalten Substanzen, die chemisch als Insektengift oder physikalisch wirken. Zum Beispiel Dimeticone, die in die Atemwege der Läuse gelangen und sie so ersticken. Wichtig ist es, die genaue Dosierung und Einwirkzeit einzuhalten und die Anwendungshinweise zu beachten. Manche Mittel werden auf das trockene Haar, manche auf feuchtes Haar aufgetragen, manchmal wird das Haar danach abgedeckt, manchmal nicht. Ihr Apotheken-Team erklärt Ihnen gerne die Anwendung.
Schritt für Schritt
Der folgende Tagesplan hilft bei der erfolgreichen Behandlung:
1. Tag: Die Haare mit Läusemittel behandeln und anschließend mit einem speziellen Läusekamm nass auskämmen.
2. bis 8. Tag: Die Haare jeden Tag mit einem Läusekamm Strähne für Strähne über dem Waschbecken durchkämmen, um eventuell entwischte Läuse aufzuspüren. Wird noch eine entdeckt, gleich mit den physikalisch wirkenden Läusemitteln weiter behandeln.
9. oder 10. Tag: Die Haare mit Läusemittel behandeln und nass mit dem Kamm auskämmen, um spät geschlüpfte Larven zu töten. Wichtig ist es, die Behandlung zu wiederholen, denn die jungen Läuse schlüpfen nach 9 Tagen aus den Eiern.
11. und 12. Tag: Keine Behandlung.
13. bis 16. Tag: Kontrolluntersuchung durch nasses Auskämmen.
Mit Vorsicht genießen
Immer wieder kursieren vermeintliche Geheimrezepte, wie man Kopfläuse loswird. Die Haare mit Essigwasser zu waschen hilft zwar, den Kitt zu lösen, der die Nissen ans Haar heftet. Das reicht aber nicht, um alle zu erwischen. Auch Hitze unter der Trockenhaube soll die Tiere töten. Das ist gefährlich und unsinnig – Läuse sterben erst bei 60 Grad. Und bei Kindern kann dadurch die empfindliche Kopfhaut geschädigt werden. Dimeticone, die häufig in Läuse-Shampoos enthalten sind, sind zudem leicht entflammbar!
Meldepflicht für Läuse
Eltern sind verpflichtet, die Schule oder den Kindergarten über den Kopflausbefall ihrer Kinder zu informieren. Auch Freunde und Verwandte sollten eingeweiht werden. Sie könnten sonst selbst bald Lausträger sein.
Wohnung entlausen
Bei Läusebefall reicht es nicht aus, nur die Haare vom Teppich zu saugen und getragene Kleidung wie Mützen und Schals bei 60 Grad zu waschen. Auch die Bettwäsche und Auflagen von Kindersitzen sollten in der Waschmaschine entlaust werden. Kuscheltiere, Fahrradhelme und andere schlecht waschbare Dinge können für 4 Tage in einen luftdichten Plastiksack verstaut oder in die Tiefkühltruhe gesteckt werden, denn Läuse überleben nur 3 Tage ohne menschliches Blut. In Ihrer Apotheke erhalten Sie ein spezielles Waschmittel sowie Abwehrsprays für Haare und Textilien.
Bei Entzündungen
Sind Kleinkinder oder Säuglinge betroffen, ist der Kinderarzt gefragt. Er wird je nach Alter über die Therapie entscheiden. Auch bei Schwangeren und Stillenden muss der Arzt das passende Mittel wählen.
Ein Arztbesuch ist auch wichtig, wenn nach der Behandlung keine Besserung eintritt, sich die Kopfhaut durch Kratzen entzündet hat oder auch andere Körperstellen stark jucken. Der Arzt klärt, ob vielleicht Krätzmilben oder Kleiderläuse hinter den Beschwerden stecken.
Kopfläusen vorbeugen
Läuseshampoos oder -sprays aus der Apotheke enthalten Duftstoffe, die für die Tiere unangenehm riechen, zum Beispiel aus Weidenrinde oder Zitroneneukalyptus. Manche Läuseshampoos glätten die Oberflächenstruktur der Haare so, dass sich Läuse schlechter festhalten können.
Volker Krüger,